Bald auf die Schuldenbremse treten

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden publiziert allerhand interessante Informatinen zur aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland. Heute stolpere ich über die aktuellen Zahlen zu den Schulden unserer öffentlichen Kassen. Satte 6% mehr Schulden haben sich 2010 im Vergleich zum Vorjahr angehäuft.

Euro

Das sind 21.913,61 € Schulden pro Einwohner oder ca. 40.000 € pro Erwerbstätigem. Vor gut 30 Jahren waren das umgerechnet etwa 2000 Euro pro Einwohner, also in etwa 10% der heutigen Summe.

Klar, bald tritt die sog. “Schuldenbremse” in Kraft. Diese regelt, dass die Nettokreditaufnahme des Bundes maximal 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betragen darf. Das BIP im Jahr 2008 betrug 2489,4 Mrd Euro. Die maximale Neuverschuldung hätte mit Schuldenbremse im Jahr 2009 rechnerisch bei maximal 9 Milliarden Euro liegen dürfen. In Wirklichkeit waren es jedoch 116 Milliarden Euro. oder ca. 5% anstelle der max. 0,35% des BIP.

Insofern wird es Zeit, dass wir bald auf die Schuldenbremse treten.

PS: Bei Rezessionen oder Naturkatastrophen kann die Schuldenbremse übrigens außer Kraft gesetzt werden. Dann hoffen wir mal, dass wir davon in Zukunft einigermaßen verschont bleiben. Realistisch gesehen ist das aber wohl mehr als unwahrscheinlich…

DESTATIS-Presseverteiler beitreten

Christian Bogner | 20.12.2010 | | Kommentare [1]

629000 Treffer

…spuckt Google aus, wenn man den Suchterm “delete facebook account” (*) eingibt. Eben das habe ich schließlich auch kürzlich getan. Ich bin zwar sicherlich kein Datenschutzparanoiker aber mein Bauchgefühl sagte mir irgendwie, dass sich diese Plattform in eine – sagen wir mal – schwer vorhersehbare Richtung entwickelt.

Diaspora

Gleichzeitig dachte ich mir, dass eine wirklich datensensible Social-Software Plattform doch eine echte Geschäftsidee wäre. Und siehe da: mit dieser Idee bin ich offensichtlich nicht alleine. Vier New Yorker Informatik-Studierende sind der Umsetzung dieser Idee schon einen wesentlichen Schritt näher. Innerhalb weniger Tage konnten sie auf der Plattform kickstarter.com knapp 175.000 $ an Spenden eintreiben, um ihr Projekt umzusetzen. Eine gewaltige Summe für ein Projekt, dessen Ausgang völlig ungewiss ist.

Der grobe Projektplan von Diaspora klingt ehrgeizig: Aufbau eines Peer-to-Peer-Netzwerks, volle Kontrolle über eingespeiste Benutzerdaten und starke Verschlüsselung mit GPG. Na dann mal viel Erfolg!

(*) eine Google-Suche nach “delete gmail account” liefert “nur” 449000 Treffer

Christian Bogner | 17.05.2010 | | Kommentare

Die Hoffnung stirbt zuletzt



Spirit in seinen besten Tagen

Seit Anfang 2004 hat der Mars zwei Bewohner mehr: die Robotersonden Spirit und Opportunity. Nach ihrer ca. halbjährigen Reise durch den Weltraum schlugen sie – durch riesige Airbags geschützt – in unterschiedlichen Marsregionen ein. Konstruiert für eine Dauer von 90 Tagen wollen die knapp vier Zentner schweren Geräte einfach nicht kaputtgehen und buddeln munter im Marsboden herum. Nun ist dieser aber einem der beiden Rover nach mehr als fünf Jahren (also der mehr als 20-fachen geplanten Betriebsdauer) zum Verhängnis geworden.

Spirit, der Bruder von Opportunity fuhr schon längere Zeit nur im Rückwärtsgang, weil ein Vorderrad nach zwei Jahren defekt war. Nun brach Spirit mit seinem stattlichen Gewicht von immerhin knapp 200 Kilo auf einer krustigen Oberfläche ein und wartet seitdem auf seine Rettung. Dabei droht der Rover bei jedem Steuerbefehl immer tiefer in der lockeren Oberfläche einzusinken, um schließlich irgendwann aufzusitzen. Spirit ist zwar mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, eine noch so geschickte Fernsteuerung von der Erde aus ist aber völlig sinnlos: jedes Steuersignal käme erst 20 Minuten später beim Roboter an. Aus diesem Grund muss sich Spirit völlig autonom aus seinem Schlamassel befreien. Die Techniker in der Bodenstation können ihm lediglich „Tipps“ in Form einer neuen Navigationssoftware geben, mit der er seinen Weg schließlich selbst aus der Sandfalle findet.

Viel Glück Spirit, die Hoffnung stirbt zuletzt!

Christian Bogner | 15.12.2009 | |

Yes he came

Air Force One mit President Obama
Mr. President zu Besuch

Flugzeuge dieser Größe ist man ja gewohnt über Lautern. Diesmal wars aber keine Galaxy, die mich wieder mal nach oben in den Himmel starren ließ, sondern das Dienstflugzeug von Barack Obama höchstpersönlich. Das ist doch einen Schnappschuss wert.

Christian Bogner | 06.06.2009 | | Kommentare

Geiz ist Geil ist Bildung

Bildung gibt’s jetzt ganz entspannt bei Tchibo. Und weil ein moderner Student heutzutage primär per Email mit seinen Dozenten kommuniziert, schlürft die entspannte Dame im Sessel auch nicht an einer Tasse Kaffee, sondern grinst freudestrahlend in ihr Notebook.

BWL entspannt
BWL entspannt

248 Euro im Monat kostet das dreijährige und in Tri-Semestern organisierte Tchibostudium zum Diplom-Betriebswirt (FH), Prüfungsgebühren inklusive. “Erfolg vorprogrammiert”, verkündet Tchibo auf seiner Homepage.

Ein vergleichbarer Abschluss schlägt bei AKAD mit mindestens 10530 Euro zu Buche. Angesichts dieser Preisdifferenz sprechen manche vollmundig von einer “Demokratisierung der Bildung”. Dumm nur, dass PISA hier sofort einen wichtigen Denkfehler entlarvt. Bildung ist nämlich in Deutschland leider (noch) alles andere als für jede(n) zu haben. Solange unser Bildungs-“System” weiterhin einseitig Kinder aus der Oberschicht selektiert, werden Kursgebühren keine Rolle bei der Beanspruchung von Bildungsangeboten spielen.

Christian Bogner | 13.11.2007 | | Kommentare

Heute schon gesploggt?

ZDNet wird nicht müde, die aktive Splogger-Community anzuprangern. Nun haben die Redakteure den Blog-Service Blogger.com, der von Google betrieben wird, ins Visier genommen. Nach wenigen Versuchen konnte ich in den Blogger-Blogs das übliche SPAM-Warenangebot in allen Variationen finden.

Heute schon gesploggt?
Something Special for you!

Google-Adsense sorgt für die nötige Motivation, dass täglich tausende neuer Splogs ins Leben gerufen werden. Da die Grenze zwischen Bloggen und Sploggen offenbar fließend ist, sieht Google keinen Grund diese Aktivitäten zu unterbinden. Warum auch? Mit Quatsch Geld zu verdienen ist ja nicht unüblich…

Christian Bogner | 16.08.2007 | | Kommentare

Kein Leben mehr in Second Life

Über zwei Millionen Nutzer pflegen inzwischen ihr zweites Leben in Second Life. Unternehmen entdecken die virtuelle Welt als Plattform für reale Marketingaktivitäten.

SecondLife
Cyberspace vorübergehend geschlossen

Vom Schlafen einmal abgesehen können SecondLife (SL) Bewohner den selben Aktivitäten nachgehen, wie im realen Leben auch. Doch seit heute ist auch dieser Mangel behoben. Wie ZDNet heute meldet, ist der Zugang seit einigen Stunden lahm gelegt.

Die Second Life Präsenz der Nachrichtenagentur Reuters verschweigt jedoch die Panne. Offenbar sind auch die Agenturmitarbeiter in einen Dornröschenschlaf gefallen.

Der elektrische Reporter hat sich in der Zwischenzeit auf die Suche nach einem SL-Bewohner gemacht und wurde fündig. Im Interview mit Markus Breuer erfährt man mehr über die Faszination der virtuellen Parallelwelt, die sich manche Nutzer eine Stange Geld kosten lassen.

Der Ausfall wird kaum verhindern können, dass virtuelle Welten wie in SL sehr bald mit dem Internet verschmelzen. Wenn die Einschätzungen mancher zutreffen, werden Firmen es sich vermutlich bald nicht mehr leisten können, nicht in SecondLife präsent zu sein. Götz Hamann und Jens Uehlecke gehen davon aus, dass dem dreidimensionalen Internet die Zukunft gehört. Vielleicht verabrede ich mich in zehn Jahren ja nur noch virtuell mit Freunden für den Kinobesuch. Gut möglich. Die Packung Chips und ein kühles Bier werde ich aber sicher noch in einem echten Supermarkt besorgen müssen.

Christian Bogner | 10.01.2007 | | Kommentare

Es wird höchste ZEIT

Andy Goldsworthy
Natur-Künstler Andy Goldsworthy

Na ja, die ZEITen haben sich wirklich geändert. Inzwischen freue ich mich schon auf die Beilagen der ZEIT. In Ausgabe 51 stoße ich im Beiheft “Zweitausendeins” auf Seite 18 auf Unerwartetes.

Witzige Goldsworthy-Fotos findet man da. Im Wikipediartikel zu Andy Goldsworthy erfährt man mehr über jemand, der Steine sprechen lässt und für den Kunst so lebenswichtig wie Nahrung ist.

Christian Bogner | 15.12.2006 | | Kommentare [1]

Houston hat ein Problem

Die NASA gibt laut eines Berichts von tagesschau.de zu, dass es die Kiste mit dem Originalvideo der ersten Mondlandung nicht mehr findet.

Neil Armstrong auf dem Mond
Neil Armstrong: auf dem Mond oder im Studio?

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und der amerikanischen Raumfahrtbehörde unterstelle, es habe nie eine Mondmission gegeben! Schließlich suchen die Mitarbeiter der NASA erst seit zwölf Monaten nach den Aufzeichnungen.

Die NASA vergaß schlicht vor lauter mondlanden, seine Homevideos ordentlich zu archivieren: eine kleine Sache für die Menschheit, ein Ding der Unmöglichkeit für die Ingenieure der NASA. Abhilfe ist in Sicht. Die NASA wird sicher eine Kopie bei YouTube finden. Um die Archivierung muss man sich dann auch nicht kümmern.

Christian Bogner | 15.08.2006 | | Kommentare

FIFA-WM-Montag

Oh, was für ein herrlicher FIFA-WM-Montag in der FIFA-WM-Stadt-Kaiserslautern mit seinem laut quäkenden FIFA-WM-Stadion!

Die erste Partie in der FIFA-WM-Stadt-Kaiserslautern am altehrwürdigen Betzenberg dürfen heute die Vertreter Australiens und Japans eröffnen. (Wusst gar nicht, dass die Australier in gelb spielen…) Da ich leider nicht (legal) in den Besitz von FIFA-WM-Karten gekommen bin, marschierte ich zum FIFA-WM-Stiftsplatz, um ein paar Takten des FIFA-WM-Spiels live am Großbildschirm folgen zu können:

FIFA-WM-Stiftsplatz

Wie die Stimmung in der FIFA-WM-Luft an Bord eines Polizeihubschraubers, Bundeswehrtornados oder AWACS-Aufklärers war, weiß ich leider nicht so genau. Am FIFA-WM-Boden ging es jedenfalls recht bunt und fröhlich zu. Die FIFA-WM-Stadt-Kaiserslautern weckt da ganz neue Gefühle…

Ach ja: FIFA-WM-Tickets gab’s fünf Minuten nach Spielbeginn ab 30 Euro das Stück. Hab’ dann aber doch nicht zugegriffen.

Christian Bogner | 12.06.2006 | | Kommentare [2]

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